Spätestens am 2. Februar ist Schluss: Die letzten Tannenbäume und Krippen werden aus den Kirchen und Wohnungen geräumt. Die katholische Kirche feiert das Fest der „Darstellung des Herrn“, im Volksmund „Mariä Lichtmess“ genannt, das letzte Fest der Weihnachtszeit. Es ist eines der ältesten christlichen Feste, aber aus dem Alltag vielerorts fast verschwunden. Traditionell damit verbunden waren Lichterprozessionen und Kerzenweihen. Begangen wird das Fest „Darstellung des Herrn“ seit Anfang des fünften Jahrhunderts in Jerusalem; in Rom wurde es um 650 eingeführt und mit Lichterprozessionen verbunden. Dazu wurden eigens Kerzen geweiht.
Von den zu Lichtmess gesegneten Kerzen erwarten die Gläubigen Schutz und Hilfe in vielen Nöten. Das Licht der Kerzen symbolisiert Christus. Das Fest knüpft an das Lukas-Evangelium an, wonach Jesus wie alle jüdischen Erstgeborenen 40 Tage nach seiner Geburt von seinen Eltern zum Tempel in Jerusalem gebracht und dem Herrn „dargestellt“, also geweiht wurde. Zudem brachten die Eltern Jesu Reinigungsopfer dar, und Simeon und Hanna erkannten in Jesus ein „Licht zur Erleuchtung der Heiden“. Das Friedenslicht kam trotz Krieg auch 2024 direkt aus Bethlehem zu uns.
Lichtmess ist im Jahresverlauf auch der Tag, an dem die „Kunstlicht-Zeit“ zu Ende geht. Jeden Tag wird es heller und heller. Dieses Licht am Beginn einer Zeit, in der das Licht wieder mehr zu werden beginnt, nach einer Zeit der Dunkelheit, ist eine Erinnerung daran, dass wir es bewusst annehmen dürfen, voller Freude und Dankbarkeit.
Inmitten der Kälte, inmitten der Fragen, inmitten der Angst und des Zweifelns – da ist ein Licht.
Am 2. Februar ist Beginn.
Willkommen in der neuen Lichterzeit.
Pfr. Peter Soltes
Foto: Dim Hou / Pixabay